Tamayo ist gerade 18 und die Tochter eines mächtigen japanischen Konzernlenkers. Um sie vor allen schädlichen Einflüssen und Gefahren zu schützen, lebt sie wie eingesperrt in einer Villa mit allen Annehmlichkeiten, inklusive dreier hochentwickelter Androiden, die nicht nur Haus und Garten pflegen, sondern teilweise auch mit einem „Schlafzimmer-Modus“ ausgestattet sind. Vor allem der etwas schüchterne und tollpatschige Android Sukekiyo hat es der jungen Frau angetan, doch er ist nur „Diener Nummer 3“ und deswegen in der Androiden-Hierarchie ganz unten. Als eine entfernte Verwandte herausfindet, dass Tamayo das ganze vermögen ihres Vaters erben soll, beschließt sie mit Hilfe einer Vertrauten und eines zwielichtigen Typen, die behütete 18-Jährige auszuschalten. Das kann Android Sukekiyo aber nun wirklich nicht zulassen…
Mannomann, was ist das denn für eine Trashgranate aus Japan? Regisseur Naoyuki Tomomatsu kennt man von Filmen wie „Stacy“, „Zombie Self Defense Force“ und „Vampire Girl vs. Frankenstein Girl“, was ja auch schon extrem schräge Werke waren. Dazu hat er diverse Erotikfilme gedreht. In „Erotibot“ verbindet er nun seine Splatter-Erfahrungen mit den Erotik-Erfahrungen und heraus kommt ein außergewöhnlich merkwürdiges Filmchen. Im Prinzip ist dies hier ein typischer „Pinku Eiga“, also ein japanischer Erotikfilm mit ziemlich genau definierten Regeln. Zum einen ist die Laufzeit mit unter 80 Minuten überschaubar, zum anderen müssen in dieser Art von Filmen circa 3 Sexszenen vorkommen und die Handlung darf nicht allzu anspruchsvoll sein. All dies trifft hier zu, dazu wird eben noch ein bisschen blutige Action addiert. Nun ist der Splatterfaktor eher gemäßigt, dafür sind die Sexszenen recht explizit, ohne aber die Grenze zum Hardcore zu überschreiten, obwohl mehrere bekannte japanische Pornostars dabei sind.
Ernst nehmen kann man das alles nicht, da die schauspielerischen Leistungen eher mäßig sind und zudem der typisch asiatische, meist sehr alberne, Humor die Handlung bestimmt. Alleine die Gestaltung der Androiden ist derart unfassbar, dass man nicht genau weiß, ob das lustig sein soll oder einfach Unvermögen der Macher war. Gleiches gilt für die allerbilligsten Spezialeffekte, die hauptsächlich aus blauen Blitzen und etwas roter Farbe bestehen. Dafür sind die weiblichen Darsteller aber durchweg sehr ansehnlich und dürfen insgesamt eine Menge nackte Haut zeigen. Und die Szene, als Tamayo in das Thema körperliche Liebe eingeführt wird, ist so was von absurd, das muss man schon gesehen haben!
Man fragt sich wirklich, was in dem Kopf von Regisseur und Drehbuchschreiber vorgegangen sein mag, als dieser Film entstand. Er ist durchaus unterhaltsam im Sinne seines hohen Trash-Faktors und einiger wirklich schräger Ideen, doch ich hatte mir schon etwas mehr erwartet. Ich frage mich wirklich was Takashi Miike aus diesem Film herausgeholt hätte. Das wäre wohl ein unvergleichliches Meisterwerk geworden. So darf man aber zumindest zugreifen, wenn man mit dem sehr eigenwilligen asiatischen Humor zurechtkommt und ein Faible für nackte asiatische Frauen hat.
Die deutsche DVD ist bei 8.Films/WVG erschienen. Die Bildqualität ist in Ordnung und der deutsche und japanische Ton sind für so einen vergleichsweise kleinen Film auch solide. Die Synchronisation ist allerdings recht billig geworden, aber man kann mit ihr Leben. Eine Referenz-DVD ist das natürlich nicht, aber das erwartet wohl auch niemand. Deutsche Untertitel gibt es auch noch zuzuschalten. Ob die deutsche „Ab 18“-Fassung ungeschnitten ist, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht sagen, ich habe darüber aber was gelesen. Wundern würde es mich nicht, wenn ein paar blutige Details entfernt wären, beim Sex dürfte nichts fehlen. Die auf dem Cover angegebene Laufzeit von ca. 80 Minuten deutet auf Schnitte hin, denn so lange läuft der Film tatsächlich nicht. Als Bonus gibt es den Trailer und eine kurze Bildergalerie. (A.P.)
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